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Der junge Diamantkrieger Davisu ist zärtlich und sensibel. Doch wenn er mit seinem Schwert kämpft, ist er furchtlos. Während seiner Reise zu verschiedenen Planeten ereignen sich gewaltige Kämpfe und intensive Liebesgeschichten. 

Väter verlieren ihre geliebten Söhne und treffen sie auf tragische Weise wieder. Ein edler Drachenkönig stirbt für seine Liebe zur schönen Lea. Der Kaiser der Dunkelheit besetzt das Himmelsland. Ein Fremder mit kunstvoll hochgesteckten langen Haaren weicht jedem Schwerthieb auf magische Weise aus. Davisu trifft auf die Göttin Akasha, die unsere Galaxie zerstören will. Er kämpft gegen sie, um sie aufzuhalten… 

 
Kapitel

1. Mahakala, Kaiser der Dunkelheit und das Mädchen Kalima 
2. Der dreijährige Davisu
3. Besuch des Himmelslands
4. Eira
5. Die dunkle Seite des Verlangens
6. Stern der Liebe
7. Die Göttin der Berge
8. Rückkehr zu unserer Erde
9. Reise in die Schweiz
10. Der Platinpalast 
11. Neue Wesen aus reinen Elementen
12. Opa und seine Schüler
13. Eine traurige Liebesgeschichte
14. Ins schwarze Loch geworfen
15. Mahakala macht sich auf, das Himmelsland anzugreifen
16. Der Kampf zwischen Mahakala und dem Drachenkönig
17. Die schwarze Armee durchquert die Galaxie
18. Der Kaiser der Dunkelheit besetzt das Himmelsland 
19. Soras Tränen und der Fremde
20. Der Drachenkönig und Naga
21. Flora
22. Mahakalas Kampf gegen Trias, den Gott des Kriegs
23. Davisu und Kalima greifen den Palast des Mahakala an
24. Göttin Akasha
25. Aufbruch zur Magellanschen Galaxie


*Auszüge aus dem Buch 

1. Der Kaiser der Dunkelheit und das Mädchen Kalima 

Irgendwo im tiefen dunklen Raum des Universums scheint ein großes tiefrotes Licht. In nicht allzu weiter Entfernung von dieser leuchtenden Sonne befindet sich ein Planet, auf dem eine Gruppe gewaltiger riesiger Schneeberge zu sehen ist. Die weit ausladenden Berge sind über zwanzigtausend Meter hoch. Im dunklen Tal eines dieser Berge, der besonders majestätisch aussieht, steht ein großer Palast, der mit seinen Nebengebäuden von einer mächtigen Mauer umgeben ist. Es ist Abend und dessen noch tiefere Dunkelheit sorgt für eine düster würdevolle Atmosphäre. 

Auf einem Platz vor dem Palast brennen vereinzelt rote Feuer, um die einige tausend dunkel gekleidete Menschen stehen. Sie sehen Mönchen zu, die um die Feuer tanzen. Tausende bewaffneter Soldaten in Rüstung, die ebenfalls den Tanzenden zuschauen, befinden sich in Reihen formiert um den Platz herum. Ein Teil der Zuschauer ist sehr edel bekleidet, andere tragen unauffällige Kleidung. Ihre Mienen sind ernst und sie verfolgen die Tänze mit hoher Konzentration, was darauf schließen lässt, dass sie die Darbietung nicht nur einfach genießen.

Zweiundfünfzig gefährlich aussehende Mönche tragen Tiermasken. Sie bewegen sich zu einer Musik, dem Mahakala Chakra, dessen vibrierende und erschütternde schweren Töne sich weit in den dunklen Raum des Universums und in die Tiefe der Seelen der Zuhörer ausbreiten. Gleichzeitig sorgen vereinzelte hohe Töne dafür, dass sich die feinsten Härchen auf der Haut der Zuschauer aufstellen. Zusammen klingen sie wie das Gebrüll einiger hundert männlicher Löwen und das Schreien der Seele des Universums. 

Am Ende einer hohen Treppe, die vom Platz zum Palast hinauf führt, sitzt auf einem Thron aus funkelnden schwarzen Diamanten, der mit Rotgold dekoriert ist, der Kaiser der Dunkelheit und blickt hinunter zu den Tänzern. Die Mönche verbeugen sich tanzend vor ihm, sie bewegen sich langsam um das Feuer. Zu ihren Masken tragen sie farbenprächtige Gewänder gefertigt aus vielen feinen langen Stoffbändern, die in der Dunkelheit mit dem Wind fliegen. 

Bald darauf erscheinen aus dem Palast ebenfalls tanzend fünfunddreißig unmaskierte Frauen. Zu ihren wunderschönen schwarzen Haaren tragen sie schwarze Kleider mit lang geschnittenen Ärmeln. Heben und senken sie ihre Hände, bewegen diese sich wie Fahnen im Wind, so als flögen sie hoch und berührten den Raum der Dunkelheit. 

Ihre Gesichter sind ebenmäßig, umrahmt von langen dunklen Haaren. Sie haben eine weiße Haut und ihre Mienen sind kalt, was sie jedoch noch anziehender und schöner erscheinen lässt. Ihre großen schwarzen Augen haben einen kühlen Blick. Jedes Mal, wenn sie sich im Tanz drehen, spiegelt sich in ihren Augen der Schein des roten Feuers und verleiht ihnen Sinnlichkeit. Es ist, als erscheine rotes, blutiges Licht in schwarzen Diamanten. Die Mönche und Frauen tanzen getrennt voneinander, doch manchmal sehen sie sich mit verlangenden Blicken an und bewegen sich im gleichen Rhythmus. (…..)

Fünfhundert Soldaten verteilen sich um einen gigantisch großen Felsbrocken, der im Universum schwebt. Von allen Seiten schießen sie mit einem Seil verbundene Metallpfeile auf ihn ab. Dann positionieren sie sich rund um den Mittelpunkt des Felsens und spannen die Seile. Der General gibt das Kommando:
„Werfen!“
Auf diesen Befehl hin stoßen die Soldaten ein „Ha!“ aus und ziehen gleichzeitig voller Kraft die Seile nach vorne. Versehen mit hunderten von Seilen schießt der Riesenfels, von roten Energieflammen umgeben zusammen mit den Soldaten auf den Planeten zu. Suraya und Kalima beobachten es. Inzwischen bereiten sich die anderen fünfhundert Soldaten darauf vor, den Planeten ihrerseits mit einem gewaltigem Eisblock zu beschießen. Es ist ein unglaublich großes Stück Eis. Die Soldaten verteilen sich um seinen Mittelpunkt, beschießen ihn mit Pfeilen und halten ihn. Der zweite General befiehlt:
„Werfen!“
Mit einem Schrei ziehen die Soldaten an den Seilen und setzen den Eisbrocken in Bewegung. Er schneidet den Wind des Universums und rast auf den Planeten zu. Mit wahnsinniger Geschwindigkeit schnellt er, von einem weißen Energiewind umgeben, vor. Um ihn herum spritzt Wasser in alle Richtungen. 

Während ihres Fluges werden der gigantische Felsbrocken und der riesige Eisblock durch die Anziehungskraft des Planeten noch schneller. Beim Eintritt in dessen Atmosphäre wird der Fels von hochlodernden Flammen umschlossen, während aus dem Eisbrocken Wasserdampf austritt und tausende riesiger Wasserfontänen hoch schießen. Kurz darauf rasen die beiden Brocken in den Planeten und schlagen dort mit einem wahnsinnig lauten Getöse nacheinander ein. Risse entstehen und Teile des Planeten bersten. Das Geräusch seines Auseinanderbrechens erzeugt ein nicht enden wollendes Echo, das sich schließlich im Raum des endlosen Universums verliert. 

Aus der Tiefe des Planeten bricht Feuer hervor und er beginnt zu brennen. Gleichzeitig explodieren seine inneren Ozeane. Eine ungeheuer große Menge aufgetürmter Wasserwellen und riesiger Flammen steigen auf. Aus einiger Entfernung beobachten Suraya, Kalima und die tausend Soldaten das Geschehen. Die kleine Kalima wendet ihr Gesicht der Mutter zu und auch diese sieht ihre Tochter an. Beide sagen kein Wort, ihre Mienen sind völlig emotionslos. Kurz darauf wenden sie ihre Gesichter wieder dem explodierenden Planeten zu. (…..) 

Der Planet ist fürchterlich zerstört. Noch immer gibt es vereinzelte Explosionen, die ihn erzittern lassen. Sie wendet sich wieder nach vorne. In diesem Augenblick ist der ohrenbetäubende Lärm einer gewaltigen Explosion zu hören. Die Fliegenden halten inne und sehen zurück. Der ganze Planet bricht auseinander, Flammen schlagen hoch und überall verbreiten sich Feuer und Wasser. Suraya und die Soldaten beobachten das Geschehen eine Weile, dann wenden sie sich ab und setzen ihren Flug fort. Die Hand ihrer Mutter während des Flugs haltend, rollen Tränen über Kalimas Wangen. (…..) 


4. Eira

(…..) Beide sitzen still nebeneinander und sehen zu, wie die ganze Welt in dieses rote Licht getaucht wird. Eiras wunderschöne hellblaue Augen reflektieren die rote Welt und auch Davisus große braune Augen spiegeln sie. Sie betrachtet ihn bewundernd von der Seite und denkt bei sich: ‚Wie schön er ist…!‘
Sie fühlt mit großer Intensität, dass sie sich in ihn verliebt hat. Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen und in diesem Moment wendet Davisu ihr ohne nachzudenken sein Gesicht  zu. Eira blickt in seine ausdrucksvollen Augen, in denen sich die rote Welt in Flammen dreht und Davisu sieht in Eiras Augen wiederum eine andere rote kleine Welt. 
Als er ihr so tief in die Augen blickt, klopft ihr Herz noch schneller. Scheu wendet sie ihr Gesicht ab und blickt wieder nach vorn. Auch Davisu sieht wieder nach vorn und sagt wie zu sich selbst:
„Die ganze Welt brennt durch das Feuer, der Durst des Feuers der Sehnsucht!… Deshalb lieben sie, kämpfen sie und suchen endlos nach irgendetwas, das wiederholt sich ohne Ende… Hat das wirklich eine tiefere Bedeutung? Oder einfach nicht?…“

Eira ist tief berührt, dass aus dem Mund des jungen siebzehn jährigen Davisu solche reifen Worte kommen. Sie wendet ihm ihr Gesicht wieder zu und auch er sieht sie wieder an:
„In deinen Augen sieht die im Feuer brennende Welt wundervoll aus!… Ich glaube…weil du schön bist, spiegelt sich die Welt auch schön in dir… Doch in der Tiefe deiner Augen sehe ich Traurigkeit…“ 

In Eiras schönem weißen Gesicht füllen sich die Augen mit Tränen. Es scheint, als würden sie ihr jeden Moment über die Wangen rinnen. Sie sagt nichts und wendet sich der Sonne zu, die langsam beginnt, hinter der Erde unterzugehen. Ihre traurige Geschichte möchte sie Davisu nicht erzählen. In ihrem Gesicht, das im Sonnenuntergang rötlich leuchtet, laufen einige Tränen hinab, die wie wunderschöne rosa Diamanten funkeln. Er sieht ihre Tränen, sagt aber nichts, sondern wendet sich wieder der untergehenden Sonne zu.

Sie schließt die Augen und lehnt ihr Gesicht mit den feuchten Wangen an seine Schulter. Sanft legt er seinen Arm um sie und einige Zeit verharren sie so. Dann wendet Eira langsam ihren Kopf und sieht Davisu von ganz nah an. Auch er schaut sie an, beide sind von Traurigkeit umfangen. Ihre Gesichter berühren sich fast, als sie sich tief in die Augen sehen, sie spüren leicht den Atem des anderen, ihr feiner Atem ist wie eine leise Sprache ohne Worte. (…..) 

 Mit Eira fühlt Davisu sich wohl und entspannt. Er sorgt sich um ihre Arbeit und fragt:
„Musst du nicht dein Lokal öffnen? Deine Gäste werden schon auf dich warten?“
Eira blickt in seine Augen. Sie sieht ihn so voller Liebe und Mitgefühl an, wie er es bisher in seinem Leben noch nie erfahren hat. Sie lehnt leicht ihren Kopf an seine Schulter und spricht leise zu ihm als spräche sie zu sich selbst:
„Zeit so mit dir zu verbringen, ist für mich das Wichtigste und Bedeutendste in meinem Leben. Jeder Moment, den ich mit dir verbringe, ist für mich kostbar. Ich fühle Schmerz und Traurigkeit, weil ich weiß, dass dieses wunderschöne Zusammensein nicht lange andauern wird…“

Dies von ihr zu hören schmerzt Davisu tief in seinem Herzen und sanft zieht er ihren Kopf an seine Brust und umarmt ihn fest. Sie spricht nicht weiter. Eira weint an seiner Brust. Tränen rollen von ihrem schönen Gesicht und netzen seine Kleidung. Davisu ist ihre erste Liebe und sie spürt eine so innige Zuneigung zu ihm, gleichzeitig aber ahnt sie, dass diese Liebe nicht lange dauern wird. Sie spürt Schmerz und intensive Liebe zugleich. Um mit ihm zusammen sein zu können, würde sie alles loslassen. Für immer. 

Nach einer Weile trocknet sie ihre Tränen, nimmt Davisus Hand und beginnt zu laufen. Planlos gehen beide irgendwohin, in den Wald oder in die Stadt. Zusammen sein zu können macht sie vergnügt und glücklich.  (…..) 

Die Frage nach dem Tod, die Traurigkeit über die verlorene Liebe und die Urstille wiederholen sich in seinem Inneren, als eines Nachts am dunkelblauen Abendhimmel der Vollmond erscheint. Plötzlich vibriert sein diamantenes Schwert ganz stark, was ihn überrascht. Er zieht es aus der Scheide. Das schöne transparente Schwert leuchtet in einer seltsamen roten Farbe. Aufmerksam betrachtet er dieses blutige rote Licht und schiebt es dann in die Scheide zurück. Auch seine Augen strahlen ein besonderes Licht aus. In diesem Moment hört er von draußen aufgeregte Stimmen, ein Kommen und Gehen. Endlich passiert, was lange erwartet wurde! 

Das helle weiße Vollmondlicht beleuchtet alles. Tausend Männer mit Waffen erscheinen. Sie stehen im Himmelsraum und starren finster hinunter auf das Schloss. Die Königin und die Bewohner des Palasts sind wie erstarrt, sie wissen nicht, was zu tun ist. 

Da kommt Davisu aus seinem Zimmer, läuft den langen Korridor entlang und nimmt den Platz neben der Königin auf den Ausguck ein. Nach einer Weile stellt er sich, ohne ihr ein Wort zu sagen, im Himmelsraum allein den bewaffneten Männern gegenüber. Ein kurzer Moment des Innehaltens folgt. Inmitten seiner Männer sitzt der Anführer, ein Koloss in glänzender schwarzer Rüstung auf einem riesigen Wagen und starrt zu Davisu herüber. Wie zu sich selbst sagt er:„Ich kann es nicht glauben!… So ein Grünschnabel hat meinen Sohn und seine Männer getötet!…“ 
Er macht ein grimmiges Gesicht, blickt Davisu wütend an und schreit so laut, dass der ganze Himmelsraum von dieser Stimme widerhallt:
„Du bist der Kerl, der meinen Sohn und seine Leute getötet hat?“
Davisu erwidert:
„Richtig.“

Im selben Moment, als diese einfache Antwort gegeben wird, fliegen acht Kämpfer los, stellen sich im Kreis um Davisu auf und beginnen kurz darauf, ihn anzugreifen. Verglichen mit den brutalen Männern, die damals Kalima attackierten, sind diese Kämpfer absolute Profis. Jeder von ihnen benutzt eine andere Waffe, mit der sie gleichzeitig jeweils einen anderen Körperteil Davisus angreifen. 

Um ihren Attacken auszuweichen fliegt er plötzlich höher, doch sofort folgen sie ihm, umkreisen ihn und greifen an. Er verteidigt sich mehrmals, kommt wieder hinunter und schwingt sein Schwert in der Form eines X und eines S wie fließendes Wasser zwischen ihnen hin und her. In kurzer Zeit sind die Körper der acht Kämpfer von seinem Schwert zerteilt. 
Als die tausend Männer Davisus eleganten und klaren Kampfstil bemerken, sind sie überrascht und rufen aufgeregt durcheinander. Dieses extrem laute Geschrei erschüttert nicht nur das Schloss, sondern den ganzen Planeten. Als die Bewohner des Palasts es hören, fühlen sie sich, als ob ihr Kopf zerspringt und ihr Herz krampft sich zusammen, vor Furcht zittern sie am ganzen Leib. Der Anführer hebt seinen Arm und sofort sind alle still. (…..) 


6. Stern der Liebe 

(…..) Ruhig steht sie auf und schenkt Davisu Tee ein, der ihm tags zuvor gut geschmeckt hat. Sanft küsst sie ihn und sagt:
„Tatsächlich ist Sex der Wille der Natur, immer neue Generationen einander folgen zu lassen. Deshalb ist von allen Empfindungen des Körpers das sexuelles Gefühl das stärkste und schönste. Der Grund, weshalb die sexuelle Energie die Mittelposition inne hat ist, dass hier der Geist und die Essenz des Körpers miteinander verbunden sind. Das starke Gefühl eines Orgasmus ähnelt dem des Schmerzes. Es ist wie ein kurzer Moment des Todes. Alles verschwindet, nur Das bleibt, dieser Moment ist dem Tod ähnlich, vielleicht wie ein Moment verbunden mit der Ewigkeit. Daher hat jemand, der keinen Sex mehr braucht, keine Anspannung mehr und ist natürlich. Sein Mind ist in tiefer Ruhe, im Zentrum der Endlosigkeit, da er nicht mehr von der materiellen Welt abhängig ist. Er hat einen endlosen und freien Mind, er übersteigt Kampf und Sexualität.
Es gibt zwei Arten, den Sex zu genießen.“ (…..) 

Am elften Tag nimmt Samara ihn mit in einen anderen Raum. Er ist fast ganz dunkelblau gehalten, an der Wand erscheinen viele kleine goldene Punkte wie Sterne am Nachthimmel. Als die Königin mit leuchtenden Augen den Raum betritt, gehen Samara und alle Dienerinnen hinaus. Sie setzt sich auf einem dunkelblauen mit Samt bezogenem Sofa nieder. Sie ist bereits von Samara über alles unterrichtet worden.

Die Königin beginnt Davisu zu erklären, wie man die Grenze der Sexualität überschreiten kann:
„Wenn der Mind die physische Sexualität hinter sich lässt, dann verweilt man für immer in unbeschreiblichem Glück und Entzücken und erhält das ewige Leben. Überschreitet man die sexuelle Welt, ist es das Gleiche wie die materielle Welt zu überschreiten. Der Ursprung des Sex und des Materiellen ist ähnlich. Man sollte über die Sexualität hinaus gehen, um von der materiellen Welt frei zu werden. Dann kann man wirklich den Sex genießen. Ist man von der Sexualität abhängig, von der Partnerin gedrängt und dem eigenen Begehren getrieben, wird man zu einem Sklaven des Sex. 

Männlichkeit und Weiblichkeit sind das Gleiche wie die grundsätzliche Kraft, die das Universum bewegt. Daher, wenn Sie diese gegensätzlichen Kräfte beider überschreiten können, werden Sie die erhabenste Person des Universums. Denn diese beiden Gegensätze kommen aus Einem. Die Einheit des ewigen reinen Geistes ist weder weiblich noch männlich. Das ist die Abkehr vom physischen anderen Geschlecht. Das heißt, ein Charakter. Nur ein reiner Charakter.“ (…..)


8. Rückkehr zu unserer Erde 

(…..) Am nächsten Tag fahren Yonsu, Davisu und Kalima zum Qi Gong und Tai Chi Unterricht. (…..) 
Was für ein Gefühl ist das?… Kalima hat bis jetzt noch keine Erfahrung damit, in eine so klare und endlose Stille zu gehen. Sie hat manches Mal meditiert, aber noch niemals dieses empfindsame sanfte, angenehme Raumgefühl gehabt. Man besitzt einen Körper, doch es fühlt sich an, als habe man keinen. Man hat das Gefühl, als fließe durch den ganzen Körper mikrofeine Energie. Körper und Geist werden zu einem Kreis. 
In diesem stillen Kreis in der Mitte des Körpers und um ihn herum werden all seine sensitiven Teile mit feiner Wärme in einem runden Energieraum verbunden. Nach einiger Zeit ertönt im leeren Mindraum Yonsus leise Stimme:
„Einatmen… ausatmen… Meditation reinigt den Geist. Wenn das Herz ruhig wird, erscheint der klare Geist. Er wird wie ein reiner Diamant, hat starke und klare Weisheit. Der klare Geist ist wie endlos leerer Raum mit allem verbunden.“ (…..)

Yonsu lächelt ruhig und fährt fort:
„Das, worüber wir nachdenken, geschieht hauptsächlich im Alltag. Es sind äußerliche Gedanken, die das Fließen der klaren inneren Energie nicht spüren lassen. Wenn all die kleinen gewöhnlichen Gedanken verschwinden, wird man fühlen, wie die klare Energie im ganzen Körper fließt. Das ist der Beginn des Qi Gong. Durch seine Bewegungen werden die steifen Gelenke und Muskeln entspannt, der Mind wird friedvoll. Ein konzentrierter Geist und entspannter Körper sind die Basis für eine gute Gesundheit.“ 
Bei diesen Worten wendet Davisu den Kopf und sieht die Schüler um ihn herum an. Können sie wirklich die Worte Yonsus verstehen?… Doch fast alle haben ihre Augen geschlossen, lauschen tief seinen Worten und spüren etwas. (…..) 

Sie schließt wieder ihre Augen und geht tief in die Mediation hinein. Sie denkt:
‚Sogar normale Menschen werden eins mit Yonsu und gehen mit ihm in die Meditation, sie sind so still geworden, als schlügen ihre Herzen nicht!… Wie schön solche friedlichen Menschen sind!… Wenn diese normalen Menschen eins werden, ist alles so vollkommen. Warum leben so viele von ihnen unter Stress?…’ 

Nach Beendigung der Meditation und Klopfmassage spricht Yonsu zu den Schülern:
„Die Bewegungen des Tai Chi fließen eine lange Zeit wie die Milchstraße. Die Ba Gua Bewegungen drehen sich rund wie eine spiralförmige Galaxie. Mit den Tai Chi Übungen lernt man die weibliche und die männliche Energie kennen. Yin Yang hat grundsätzlich vier Unterteilungen, großes Yin, kleines Yin, großes Yang, kleines Yang. Tai Chi benutzt Handfläche, Faust, Ellbogen und Fußstöße. Es ist wie das Fließen des Lebens, man kann darin alles sehen und spüren.

Ba Gua nimmt hauptsächlich die Handflächen. Seine fließenden Bewegungen kennzeichnen vorwiegend acht Schritte mit runden Bewegungen. Jede der getrennten acht einzelnen Richtungen ist mit der Mitte verbunden, zusammen werden sie zu einem Kreis. Ba Gua fließt Spiralen drehend im endlosen Raum in innerer ewig fließender Zeit. 
Beide sind vergleichbar dem ewigen Lebenskreis, der ewigen Reise im Universum. Aber ursprünglich ist alles leer, friedlich und erwacht.“ (…..) 


16. Der Kampf zwischen Mahakala und dem Drachenkönig

Die große schwarze Armee Mahakalas kommt dem Planeten, auf dem der Drachenkönig lebt, immer näher. Mahakala will den Drachenball in seinen Besitz bringen, der seine übernatürlichen Kräfte noch mehr stärken würde. Vierhundertfünzigtausend Soldaten der schwarzen Armee galoppieren auf ihren schwarzen Pferden, deren Augen ein rotes Licht ausstrahlen. Vom dunkelblauen Raum des Abendhimmels aus sehen die Soldaten tief und scharf in den weit entfernten Ozean, der im Sonnenuntergang dunkelrot leuchtet. (…..)

Am frühen Morgen des nächsten Tages steht die Schamanin noch immer am Ufer des Ozeans. Die langen Papierfahnen beginnen weit fort in den düsteren grauen Himmel zu fliegen. Ihr weißes Kleid mit seinen langen Ärmeln und ihre langen schwarzen Haare wirbeln im Ozeanwind, der immer stärker wird. Sie steht regungslos da und rezitiert fortwährend bestimmte Worte, mit denen sie Wind und Regen herbei ruft. Bald darauf fangen die grauen Wolken im dunklen Himmelsraum an sich zu bewegen und man hört den Beginn eines Gewitters. Dann bläst, zusammen mit dem grollenden Gewitter ein immer stürmischerer Wind und heftiger Regen beginnt zu strömen. Unzählige Regengüsse prasseln auf die Wasseroberfläche und ein außergewöhnlich starker Sturm türmt im Ozean riesige Wellen auf. 

Eine ungeheure Regenmenge fällt auf die Köpfe der wartenden Soldaten der schwarzen Armee. Sie werden völlig durchnässt und sehen so noch schwärzer aus. Mahakalas Körper jedoch, aus dem eine große Flamme emporsteigt, wird nicht nass. Die schwarzen Flaggen, die an den Sätteln der Pferde befestigt sind, flattern so stark in Wind und Regen, dass sie fast zerreißen, die Mähnen der Pferde und ihre Schweife fliegen wild im Wind. Doch die schwarze Armee bewegt sich nicht, von weit oben im Raum sehen die Reiter mit konzentriertem Blick in den dunkelblauen Ozean herab. Sie sitzen auf ihren furchtlosen schwarzen Pferden, aus deren Mäulern und Nüstern heißer Dampf aufsteigt. Voller Energie warten sie auf den Beginn des bevorstehenden Kampfes, ihr Blut kocht. Ihre Reiter haben eine Angriffshaltung eingenommen, als wollten sie jeden Moment davon preschen. Mahakalas ganzer Körper ist von einer schwarzroten Flamme umgeben, als er tief in die Mitte des Ozeans blickt und mit schreiender Stimme befiehlt:
„Angreifen!“
Auf dieses eine Wort hin stürzt sich eine Gruppe von eintausend Soldaten machtvoll in eine riesige Welle. Nach ihnen reitet Mahakala in den Ozean und durch seine Energie entsteht eine zweite, noch größere Welle. Ihm folgen Naga und weitere vierhundertfünfzigtausend Soldaten, die kraftvoll in die riesigen Wellen eintauchen. Die Oberfläche des Ozeans wird aufgewühlt von so vielen Reitern, die nacheinander in den Ozean springen, wild spritzt das Wasser in alle Richtungen. Die Wellen, die sie auslösen, treffen gegen den Nordwind, den die einsam am Ufer stehende Schamanin herauf beschworen hat. Die Gischt der Wellen formt große weiße Pferde, die in den Raum aufsteigen und entschwinden.

Aus den Augen der vierhundertfünzigtausend schwarzen Pferde leuchtet ein intensives rotes Licht wie Feuer und sie galoppieren wild vorwärts. Die Geschwindigkeit, mit der sie in den Ozean rasen, ist nicht geringer als jene, mit der sie im Himmelsraum fliegen. Die roten Flammen, die aus Mahakalas Körper steigen, hat auch das Wasser des Ozeans nicht gelöscht. Sie brennen extrem stark, während er immer tiefer in das Wasser eintaucht. 

Die schwarze Armee erreicht den Palast des Drachenkönigs, ohne dafür viel Zeit zu benötigen. Als sie dort ankommt, trifft sie auf die wartenden zweihundertfünfzigtausend Soldaten des Gegners und sofort beginnt der Kampf. Unzählige Waffen der schwarzen Armee und jener des Drachenkönigs stoßen aufeinander, es ist chaotisch und der Kampf dauert lange Zeit. Viele Kämpfer auf beiden Seiten verlieren ihr Leben. Die Soldaten des Drachenkönigs kämpfen mit dem gleichen Heldenmut wie jene der schwarzen Armee. (…..) 


24. Göttin Akasha 

(…..) Davisu und Kalima fliegen zusammen mit Sora zu ihrem Haus am alten Rheinarm. Als sie am Fluss entlang laufen, sehen sie in einiger Entfernung Davisus Vater Yonsu in der Wärme goldenen Herbstlichts am Rheinufer sitzen. Er ist allein und betrachtet den Fluss. Sie gehen langsam zu ihm hin und setzen sich neben ihn. Ausführlich erzählen sie ihm, was passiert ist. Yonsu hört sie reden, aber er reagiert nicht. 

Er sitzt einfach still da und blickt auf das Fließen. Jeder hört ihn, obwohl er nicht spricht:
„Ohne Anfang und ohne Ende fließen die Wellen des Universums, endlos ereignen sich Dramen. Es scheint, als gäbe es einen Anfang und ein Ende, doch es setzt sich fort ohne Ende… in einer anderen Zeit in einem anderen Raum.“

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